Ausschreibung industrieller Facility Services
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Ausschreibung industrieller Facility Services.
Durch Ergänzung der klassischen FM-Ausschreibung entsteht eine ganzheitliche Ausschreibung, die industriell geprägte Facility Services auf ein hohes Leistungs- und Sicherheitsniveau bringt. Dies schließt eine revisionssichere, transparent durchgeführte Vergabe und später erfolgreiche Implementierung ein. So wird der Produktionsstandort bestmöglich unterstützt und Kosten, Risiken sowie Umweltauswirkungen werden minimiert.
Ziel der Selbstbeurteilung im Facility Management
- Ziel
- Leistungsumfang
- Rechtliche Grundlagen
- Ausschreibungsunterlagen
- Bewertungsverfahren
- Implementierung
- Notfallmanagement
- ESG und Nachhaltigkeit
Zielsetzung
In einem Industrieunternehmen unterscheiden sich die Anforderungen an Facility Services oft deutlich von jenen eines reinen Büro- oder Verwaltungsumfeldes. Maschinennähe, Sicherheitsvorschriften (ATEX, Explosionsschutz, DGUV) und hohe Verfügbarkeitsanforderungen (24/7-Betrieb, Just-in-Time-Prozesse) prägen das Leistungsspektrum.
Ausschreibung für industrielle FM-Leistungen soll:
Sicherheit und Betriebskontinuität sicherstellen,
Kosten durch effiziente Prozesse (TCO-Betrachtung) senken,
Energie und Ressourcen schonen (Nachhaltigkeit, ISO 50001?),
Normen- und Rechtskonformität (Arbeitsschutz, Brandschutz, Umwelt) gewährleisten,
Schnittstellen zum ggf. vorhandenen TTS-Vertrag oder anderen FM-Verträgen sauber definieren.
Technische Facility Services
Wartung und Instandhaltung von HLK-Anlagen, Druckluftsystemen, Energieerzeugung (z. B. Kessel, BHKW), Förder- und Produktionsnahe Anlagen (soweit gewünscht).
Störungsmanagement mit 24/7-Bereitschaft, Ersatzteilhaltung, Minimierung von Ausfallzeiten.
Dokumentation gemäß DIN EN 13269 (Instandhaltungsverträge) und DIN 13460 (Wartung, Inspektion, Instandsetzung, Verbesserung).
Infrastrukturelle Services
Reinigung (Produktionshallen, Maschinennahe Flächen, Verwaltungsbereiche), Sonderreinigungen (Öl, Fett, Schweißrückstände), Reinraumreinigung falls vorhanden.
Entsorgung: Abfallströme (Spezialabfälle, Gefahrstoffe?), Logistik (Lagerung, Transport).
Werkschutz / Security: Pfortendienste, Zutrittskontrollen, Werkrundgänge, Notfallmanagement.
Kaufmännische Services (optional)
Lagerführung, Materialwirtschaft, Kostenreporting, Energieeinkauf.
FM-Controlling, Erstellung von Berichten, Budget- und Kostenstellenzuordnung.
Arbeitsschutz und Sicherheitsvorschriften
DGUV-Vorschriften, BetrSichV, ATEX-Bereiche, Explosionsschutz-Dokumente.
Schutzausrüstung (PSA), Arbeitssicherheit bei Reinigungen und Wartungen im Anlagenbereich
Brandschutz
Landesbauordnungen, VdS, ggf. Feuerlöschkonzept, Brandwachen in manchen Prozessen.
Reinraumbereiche: besondere Brandschutzanforderungen, evtl. Inertisierung.
Anschreiben / Einladungsbrief
Klarer Hinweis: „Ausschreibung Industrielle Facility Services“.
Zeitplan: Bieterfragen, Angebotsfrist, Zuschlag, Start. Ggf. Ortstermin (Werksbesichtigung).
Projektinformationen
Standort: Art des Werks, Anzahl Gebäude, Hallengröße, Prozessart (Chemie, Metall, Elektro, Automotive?),
Sicherheitslevel, Reinraumklasse, Explosiongefährdete Zonen, F-Gase-Verordnung (Kältetechnik?), etc.
Leistungsbeschreibung
Technisches FM: Wartungs- und Inspektionspläne (ggf. Frequenz), Reaktionszeit, Ersatzteildienste, 24/7-Bereitschaft, Geltungsbereich (HLK, Druckluft, BHKW, Automatisierung?).
Infrastrukturelles FM: Reinigungsarten, Intervalle (Produktionsnahe vs. Büro), Abfall- und Gefahrstoffentsorgung, Werkschutz (Kontrollrunden, Pförtner).
Kaufmännisches FM (sofern gewünscht): Lagerdisposition, Energiecontrolling, Kostenreporting.
SLA und KPI: max. Ausfallzeit, Reinigungsqualität (z. B. RQZ?), Security-Standards.
Formblätter
Preisblätter: Pauschale (pro Monat?), einzelne Leistungspositionen (Stundenverrechnung für Sonderaufträge), Materialaufschläge.
Eignungsnachweise: Referenzen in industriellem Umfeld (ähnliche Branche?), Qualifikationen (DGUV, ATEX, GMP?), ISO-Zertifikate.
DSGVO / Tariftreueerklärung, ggf. Corporate Compliance (Korruptionsprävention).
Vertragsentwurf
Dienst- oder Werkvertrag? SLA-Anhänge, KPI, Pönalen (z. B. SLA-Verstöße), Bonus (Einsparungen?),
Laufzeit (3–5 Jahre?), Eskalationswege, Optionsklauseln für Erweiterungen, TCO-Betrachtungen.
Vergabeart
Bei öffentlichem AG: UVgO/VOL/A (Dienstleistungen), ab bestimmtem Volumen EU-Vergabe.
Privat: Meist Einholung mehrerer Angebote, Verhandlungsrunden, finaler Zuschlag.
Bewertungskriterien
Preis (Pauschale, Einzelpositionen, TCO?),
Qualität: Fach- und Branchenkompetenz (Industrie-FM), Referenzen, Schulungskonzept, Personalkapazität,
Service: SLA (Reaktionszeit, Verfügbarkeit, 24/7-Bereitschaft), Eskalation,
Sicherheit: ATEX-Know-how, HSE-Konzepte, Unfallschutz, PSA.
Nachhaltigkeit: Reduktion Energie-, Wasser-, Chemieverbräuche, ESG-Reporting, Tariftreue.
Übergangsphase
Daten- und Informationsübergabe (bestehende Wartungspläne, Reinigungsrouten, Sicherheitskonzepte, Lagerbestände).
Personalübernahme? Spezielle Arbeitsfreigabeverfahren im Produktionsbereich?
Regelbetrieb
Tägliche / wöchentliche / monatliche Services: Wartung HLK, Reinigungszyklen, Security, Abfallentsorgung.
Nutzung digitaler Tools (CAFM-System, TTS-Software?), Ticketing, KPI-Reporting.
Ökologische Aspekte
Minimierung Reinigungschemie, Green Cleaning, Energieeffiziente HLK-Betriebsweise,
Mögliche Reduktion von CO₂-Emissionen, Monitoring (Energie, Wasser), Integration in TTS-Energiemanagement.