Verbände im industriellen Facility Management
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Die Rolle von Verbänden der Industrie im FM
Industrieunternehmen in Deutschland sind auf ein effizientes Facility Management (FM) angewiesen, das weit über die klassische Gebäudeverwaltung hinausgeht. Insbesondere im industriellen Umfeld ist FM ein integraler Bestandteil der Wertschöpfungskette und bildet die Grundlage für produktive, sichere und nachhaltige Produktionsprozesse. Um diese anspruchsvollen Aufgaben zu bewältigen, sind branchenspezifische Verbände unverzichtbar. In Deutschland gelten Verbände und Berufsorganisationen als Rückgrat der FM-Branche und treiben Professionalität, Qualität und Wissenstransfer voran. Sie bieten Weiterbildungsangebote, fördern den Erfahrungsaustausch und vertreten die Interessen der Industrie gegenüber Politik und Regulierung, wodurch sie die Zukunft des Facility Managements entscheidend mitgestalten.
Verband der Chemischen Industrie (VCI)
Zweck der Organisation: Der Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI) ist die zentrale Interessenvertretung der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie. Er vertritt die wirtschafts- und industriepolitischen Belange von rund 2.300 Unternehmen gegenüber Regierung, Behörden, anderen Wirtschaftsbereichen und Medien. Ziel des VCI ist es, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die Branche zu schaffen und den Dialog zwischen Industrie und Politik zu fördern. Als Stimme der chemischen Industrie bündelt er die Positionen der Unternehmen und fungiert als Forum für Meinungsbildung und Erfahrungsaustausch innerhalb der Branche. Zudem engagiert sich der Verband in Nachhaltigkeitsinitiativen (z. B. Responsible Care) und bei Zukunftsthemen wie Chemikalienregulierung, Klimaschutz oder Kreislaufwirtschaft, um die Branche langfristig zu stärken.
Rolle im industriellen Facility Management:
Der VCI sorgt dafür, dass betriebliche Anforderungen – etwa Anlagensicherheit, Umwelt- und Arbeitsschutz – praxisnah in Gesetzen und Normen verankert werden. Durch seine Einflussnahme auf politische Entscheidungen schafft er für industrielle FM-Verantwortliche im Chemiesektor verlässliche Vorgaben und unterstützt die sichere, rechtskonforme Bewirtschaftung von Chemieanlagen.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Informiert Mitglieder gezielt über neue gesetzliche Anforderungen und technische Regelungen (z. B. Immissionsschutz, Störfallverordnung) und bietet Leitfäden zur Umsetzung.
Stellt praxisorientierte Tools und Portale bereit (z. B. TUIS-Notfallportal, Rechtsdatenbanken) und berät Mitgliedsunternehmen individuell zu Compliance-Fragen.
Ermöglicht Networking über Ausschüsse und Arbeitskreise – etwa zu Umwelt, Technik und Energie – sowie Branchenveranstaltungen, um Best Practices im Facility Management der Chemieindustrie auszutauschen.
Offizieller Weblink: Verband der Chemischen Industrie (VCI) – https://www.vci.de
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)
Zweck der Organisation: Der VDMA e.V. (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) ist der größte Industrieverband Europas für den Maschinenbau. Gegründet 1892, vertritt er als Branchenverband die Interessen von über 3.600 Maschinenbau-Unternehmen in Deutschland und Europa. Der VDMA fungiert als Interessenvertreter und Stimme der Maschinenbauindustrie – eine Schlüsselbranche, die von mittelständischen Weltmarktführern geprägt ist. Er setzt sich dafür ein, Innovationskraft, Exportstärke und Wettbewerbsfähigkeit des Maschinen- und Anlagenbaus zu erhalten und auszubauen. Zu den Kernaufgaben gehören die Einflussnahme auf Wirtschafts- und Industriepolitik, die Förderung von Forschung und technologischer Entwicklung sowie die Unterstützung der Mitgliedsfirmen in wirtschaftlichen und technischen Fragen. In seiner Verbandsstruktur vereint der VDMA zahlreiche Fachverbände und Arbeitsgemeinschaften, die spezifische Maschinenbausegmente (z. B. Robotik, Werkzeugmaschinen) betreuen.
Rolle im industriellen Facility Management:
Der VDMA prägt durch seine Fachgremien auch Standards, die für das technische Facility Management bedeutsam sind. So koordiniert er etwa den DIN-Normenausschuss Maschinenbau (NAM) zur Erstellung einheitlicher Richtlinien (VDMA-Einheitsblätter) für Wartung, Instandhaltung und Betrieb von Maschinen und gebäudetechnischen Anlagen. Damit fördert er effiziente, normgerechte Prozesse in der Instandhaltung industrieller Anlagen, wovon FM-Abteilungen in Produktionsbetrieben unmittelbar profitieren.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Bietet branchenspezifische Weiterbildungsprogramme und Arbeitskreise an (Themen Beruf & Bildung) und engagiert sich in der Qualifizierung von Fachkräften, etwa durch Positionen zur Bildungspolitik und Fachkräftesicherung im technischen Bereich.
Entwickelt praxisnahe technische Richtlinien und Standardwerke – wie die VDMA-Einheitsblätter – die Wartungszyklen, Prüfverfahren und Sicherheitsstandards für Maschinen und Anlagen definieren und FM-Verantwortlichen als Leitfaden dienen.
Vernetzt seine Mitglieder über ein umfangreiches Branchennetzwerk: Mit Fachverbänden, regionalen Landesverbänden und internationalen Vertretungen organisiert der VDMA regelmäßige Tagungen, Messen (z. B. die Hannover Messe) und Erfahrungsaustausch, von dem auch FM-Leiter in der Industrie durch Kontakte zu Herstellern und Dienstleistern profitieren.
Offizieller Weblink: VDMA – Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau – https://www.vdma.org
Verband der Automobilindustrie (VDA)
Zweck der Organisation: Der VDA e.V. (Verband der Automobilindustrie) ist der Spitzenverband der deutschen Automobilhersteller und Zulieferer. Er vereint unter seinem Dach rund 620 Unternehmen der gesamten automobilen Wertschöpfungskette – von PKW- und Nfz-OEMs bis hin zu großen Zulieferern und Mittelständlern. Als eine der einflussreichsten Industrievertretungen Deutschlands bündelt der VDA die Branchenpositionen und tritt geschlossen gegenüber Politik und Öffentlichkeit auf. Der Verband fördert die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie, indem er sich beispielsweise für innovationsfreundliche Rahmenbedingungen (etwa in den Bereichen Elektromobilität, autonomes Fahren und Industrie 4.0) einsetzt. Außerdem entwickelt der VDA brancheneinheitliche Standards und Empfehlungen – zum Beispiel im Qualitätsmanagement (VDA 6.x-Reihen) oder in der Logistik (VDA-Standards für Lieferanten) –, um Effizienz und Kompatibilität in der Zusammenarbeit von Herstellern und Zulieferern sicherzustellen.
Rolle im industriellen Facility Management:
Durch seine Standardisierungsarbeit und Lobbying-Aktivitäten beeinflusst der VDA auch die Werksinfrastruktur und Prozesse, die für FM-Abteilungen relevant sind. So definiert der Verband etwa VDA-Empfehlungen (für Datenaustausch, Transportlabel etc.), die den Materialfluss und die Lagerhaltung in Fabriken optimieren. Zudem setzt sich der VDA in engem Austausch mit der Bundesregierung für industrie- und klimapolitische Maßnahmen ein (z. B. Energieversorgung, Verkehrsinfrastruktur), welche die Rahmenbedingungen für den Betrieb von Produktionsstätten verbessern. Seine starke Nähe zur Politik ermöglicht es, die Interessen der Automobilindustrie – einschließlich der Werkstandorte – wirkungsvoll zu vertreten.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Organisiert Aus- und Weiterbildungsangebote über das angegliederte VDA-QMC (Qualitäts Management Center), wo z. B. Schulungen zu Normen (ISO/TS 16949) und Prozessaudits stattfinden, die auch für FM-Prozesse in Autowerken relevant sind.
Stellt praxisorientierte Leitfäden und Kennzahlen bereit, etwa durch VDA-Benchmarking bei Fabrikplanung, Produktionslogistik und Energieeffizienz, sodass Facility Manager ihren Betrieb mit Branchenbestwerten vergleichen können.
Schafft Plattformen für Austausch und Netzwerk: Auf VDA-Veranstaltungen – von Arbeitskreistreffen bis zur IAA Mobility – kommen Automobilhersteller, Zulieferer und Dienstleister zusammen. FM-Verantwortliche können dort Kontakte knüpfen, von Erfahrungen anderer Werke lernen und sich über neue Technologien (z. B. Smart Factory, Ladeinfrastruktur) informieren.
Offizieller Weblink: VDA – Verband der Automobilindustrie – https://www.vda.de
ZVEI – Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Zweck der Organisation: Der ZVEI e.V. (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) – heute oft als Verband der Elektro- und Digitalindustrie bezeichnet – vertritt die gemeinsamen Interessen der deutschen Elektronik-, Elektro- und Digitalbranche. Mit rund 1.600 meist mittelständischen Mitgliedsunternehmen ist der ZVEI die Stimme einer Schlüsselindustrie, die 2023 in Deutschland über 910.000 Beschäftigte und 242 Mrd. € Umsatz erzielte. Er setzt sich auf nationaler und internationaler Ebene für wettbewerbsfähige wirtschaftliche, technologische und umweltpolitische Rahmenbedingungen ein. Schwerpunkte sind z. B. Digitalisierung, Industrie 4.0, Energiepolitik, Klimaschutz, elektronische Normung und Fachkräftesicherung. Organisatorisch gliedert sich der Verband in 22 Fachverbände (von Automation über Energietechnik bis Medizinelektronik) und unterhält Landesstellen sowie Büros in Berlin, Brüssel und Peking. Diese Struktur ermöglicht es, spezialisierte Themen der Elektroindustrie gezielt zu bearbeiten und zugleich die Branche geschlossen nach außen zu vertreten.
Rolle im industriellen Facility Management:
Als Leitverband der Hightech-Industrie treibt der ZVEI Innovationen voran, die auch das industrielle Facility Management transformieren. So ist der Verband maßgeblich an Initiativen wie der Plattform Industrie 4.0 beteiligt, welche Standards für das Internet of Things (IoT) und die Vernetzung von Produktions- und Gebäudetechnik definiert. Zudem fördert der ZVEI zukunftsweisende Lösungen etwa in der Gebäudeautomation, Sensorik und Energiemanagement, wodurch Fabriken smarter, energieeffizienter und sicherer betrieben werden können. Die Verbandsarbeit sorgt dafür, dass technische Normen (z. B. elektrische Sicherheitsstandards) kontinuierlich aktualisiert und an neue Technologien angepasst werden – ein wesentlicher Vorteil für FM-Abteilungen, die hochautomatisierte Industrieanlagen betreuen.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Entwickelt Richtlinien und Informationsmaterialien für die Praxis: Über Brancheninitiativen wie licht.de informiert der ZVEI z. B. über Beleuchtungstechnik, geltende Normen und neue Technologien für professionelle Lichtlösungen in Gebäuden. Solche Publikationen (licht.wissen-Reihe) geben FM-Managern konkrete Handlungsempfehlungen u. a. zur energieeffizienten Fabrikbeleuchtung.
Bietet technische Leitfäden und Rechtsorientierung: Der Verband hält seine Mitglieder über wirtschaftliche, technische und regulatorische Entwicklungen auf dem Laufenden. Beispielsweise publiziert er regelmäßig Berichte zu Elektrosicherheit, Datenschutz in IoT-Systemen oder zur Umsetzung von EU-Produktvorschriften – Wissen, das FM-Verantwortliche bei rechtssicheren Betriebsprozessen unterstützt.
Fördert Networking und Kooperation: Als zweitgrößtes Mitglied im Bundesverband der Deutschen Industrie vernetzt der ZVEI die Elektroindustrie mit anderen Branchen. Er organisiert Fachkongresse (etwa zur Industrieelektronik) und Arbeitskreise, in denen sich auch Facility Manager über Best Practices bei Digitalisierung, Smart Building und Nachhaltigkeit austauschen können. Zudem ermöglicht die breite Mitgliederschaft (vom Global Player bis Startup) Benchmarking und Partnerschaften entlang der gesamten industriellen Wertschöpfungskette.
Offizieller Weblink: ZVEI – Verband der Elektro- und Digitalindustrie – https://www.zvei.org
Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA)
Zweck der Organisation: Der BTGA e.V. ist der Bundesindustrieverband für Unternehmen der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Als Dachverband vereint er seit 2012 (Vorläufergründung 1898) über 500 technisch orientierte Betriebe – vom Anlagenbauer bis zum Serviceanbieter – mit zusammen ca. 45.000 Beschäftigten. Der BTGA vertritt die Interessen der Gebäudetechnik-Branche und fördert zugleich Technik und Wissenschaft in diesem Sektor. Hierzu engagiert sich der Verband intensiv in Normungsgremien und erarbeitet eigene technische Richtlinien, um den Stand der Technik voranzubringen. Als anerkannter Fachpartner in Umweltfragen bringt sich der BTGA zudem in Themen wie Energieeffizienz, Emissionsschutz und nachhaltiges Bauen ein. Durch diese Aktivitäten stellt der Verband sicher, dass Gebäudetechnik – von Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik bis zur MSR- und Sanitärtechnik – hohen Qualitätsstandards entspricht und innovativ weiterentwickelt wird.
Rolle im industriellen Facility Management:
Die von BTGA-Mitgliedern erbrachten Leistungen (Planung, Bau, Betrieb von gebäudetechnischen Anlagen) sind ein Kernbestandteil des Facility Managements in Industriebetrieben. Der BTGA definiert brancheneinheitliche Standards für Installation, Wartung und Prüfung dieser Anlagen – etwa über BTGA-Regelwerke für Druckprüfungen von Trinkwasser- und Heizungsinstallationen. Dadurch erhalten FM-Abteilungen konkrete Vorgaben für den sicheren Betrieb komplexer TGA-Systeme in Produktionsgebäuden. Gleichzeitig berät der Verband seine Mitglieder zu technischen und rechtlichen Fragen rund um die Gebäudetechnik und unterstützt so die FM-Verantwortlichen, z. B. bei der Umsetzung neuer Normen (etwa zu Trinkwasserhygiene oder Klimaanlagen) in der Industrie.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Bietet praxisorientierte Publikationen und Leitfäden an – vom regelmäßig aktualisierten BTGA-Normenbuch bis zu speziellen Praxisleitfäden (z. B. zum Ausbildungsmanagement in der TGA-Branche). Diese Unterlagen helfen Facility Managern, technische Anforderungen und gesetzliche Vorgaben im täglichen Betrieb korrekt umzusetzen.
Engagiert sich in Weiterbildung und Nachwuchsförderung: Der BTGA hat einen eigenen Fachbereich Berufsbildung und kooperiert mit Ausbildungsstätten. Durch die BTGA-Akademie sowie Seminare (z. B. zu Elektrotechnik im Gebäude) werden FM-Mitarbeiter in Industriebauten kontinuierlich geschult, um mit dem technischen Fortschritt Schritt zu halten.
Fördert Vernetzung und Beratung: Über acht Landesverbände und zahlreiche Gremien vernetzt der BTGA Fachleute in ganz Deutschland. Die Mitgliedsfirmen profitieren vom Erfahrungsaustausch in Fachbereichen (Technik, Wirtschaft, Recht) und von der Beratungsfunktion des Verbands, etwa zu Energieeinsparung, neuen Verordnungen oder Vertragsstandards im Gebäudebetrieb.
Offizieller Weblink: BTGA – Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung – https://www.btga.de
Arbeitsgemeinschaft Industriebau (AGI)
Zweck der Organisation: Die AGI e.V. (Arbeitsgemeinschaft Industriebau) ist ein einzigartiger Zusammenschluss von Bau- und Liegenschaftsabteilungen großer deutscher Industrieunternehmen. Seit 1958 fördert sie die Entwicklung wettbewerbsfähiger Standorte und wirtschaftlicher Industriebauten in Deutschland. Mitglieder der AGI sind etwa 100 führende Industrieunternehmen verschiedenster Branchen sowie ausgewählte Bauzulieferer, Planungsbüros und Universitätsinstitute. Diese interdisziplinäre Plattform ermöglicht es, Erfahrungen im Industriebau auszutauschen und gemeinsame Standards für die Planung, den Bau und Betrieb von Industrieanlagen zu erarbeiten. Die AGI gibt praxisnahe Arbeitsblätter heraus, in denen aktuelle Themen und bewährte Lösungen dokumentiert werden. Außerdem fungiert sie als Herausgeberin der Fachzeitschrift IndustrieBAU, die neue Projekte und Best Practices im Industrie- und Gewerbebau vorstellt.
Rolle im industriellen Facility Management:
Durch ihre Gremienarbeit leistet die AGI einen direkten Beitrag zum industriellen FM. In zahlreichen Arbeitskreisen werden Themen wie Infrastruktur, Gebäudetechnik, Standortbewirtschaftung und Unternehmenssicherheit behandelt und branchenspezifische Richtlinien entwickelt. Die dabei entstehenden AGI-Arbeitsblätter (z. B. zu Brandschutz, Industrieböden, Industriedächern) bieten Facility Managern in der Industrie konkrete Handlungsempfehlungen und technische Standards. So trägt die AGI wesentlich dazu bei, dass industrielle Liegenschaften effizient, sicher und nach dem neuesten Stand bewirtschaftet werden.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Entwickelt technische Richtlinien und Standardwerkzeuge für den Industriebau. Die AGI-Arbeitsblätter decken ein breites Spektrum ab – von Baukonstruktion und Brandschutz bis zu IT-Systemen und Nachhaltigkeit – und dienen FM-Abteilungen als anerkannte Referenz für Bau- und Betriebsfragen.
Übersetzt gesetzliche Vorgaben in Praxisleitfäden: In Zusammenarbeit mit Behörden und Normungsexperten erstellt die AGI Unterlagen (z. B. zu Bauvertragsrecht oder Korrosionsschutz), die Rechtssicherheit und optimale Umsetzung technischer Regeln in Industriegebäuden gewährleisten. Dadurch erhalten FM-Verantwortliche Klarheit, wie komplexe Vorschriften auf Werksgelände angewandt werden müssen.
Fördert ein exklusives Netzwerk für Erfahrungsaustausch: In regionalen Treffen und thematischen Arbeitskreisen der AGI kommen Industrie-Bauleiter und FM-Leiter regelmäßig zusammen, um Herausforderungen und Lösungen zu diskutieren. Diese peer-to-peer Kontakte – ergänzt durch das gemeinsame Organ IndustrieBAU – ermöglichen Benchmarking und den Transfer von Best Practices zwischen Unternehmen der verarbeitenden Industrie.
Offizieller Weblink: AGI – Arbeitsgemeinschaft Industriebau – https://www.agi-online.de
Forum Vision Instandhaltung (FVI)
Zweck der Organisation: Das Forum Vision Instandhaltung e.V. (FVI) ist ein branchenübergreifendes Expertennetzwerk der industriellen Instandhaltung. Seit 2004 vernetzt das FVI über 500 Mitglieder aus Großindustrie, Mittelstand, Wissenschaft und Politik und hat das Ziel, die Instandhaltung als Werttreiber in Industrieunternehmen zu stärken. Der gemeinnützige Verein fördert den Wissensaustausch zu aktuellen Technologietrends (z. B. Predictive Maintenance, Digitalisierung der Wartung) und betreibt aktiv Imagearbeit, damit Instandhaltung den Stellenwert erhält, der ihr in Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft zukommt. Das FVI versteht sich als neutrale Plattform, auf der Anlagenbetreiber, Serviceanbieter, Hersteller und Hochschulen zusammenkommen, um gemeinsam Lösungen für bestehende Problemstellungen zu erarbeiten. Besonders am Herzen liegen dem FVI die Wissensvermittlung bewährter Methoden und das Aufzeigen zukünftiger Entwicklungen im Bereich Maintenance.
Rolle im industriellen Facility Management:
Die Instandhaltung ist ein zentrales Aufgabengebiet des FM in der Industrie. Hier fungiert das FVI als Impulsgeber und Vermittler: Es bündelt Praxiswissen aus verschiedenen Industriezweigen und macht es FM-Abteilungen zugänglich. Durch das FVI treffen Instandhaltungsleiter auf Kunden, Lieferanten, Wissenschaftler und Kollegen, sodass ein direkter Erfahrungsaustausch über effiziente Instandhaltungsstrategien stattfinden kann. Indem das Forum Trends – etwa smarte Sensortechnik oder neue Instandhaltungskonzepte – frühzeitig aufgreift, hilft es Facility Managern, ihre Wartungsstrategie proaktiv anzupassen.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Veranstaltet regelmäßige Fachtagungen, Seminare und Webinare, um aktuelle Entwicklungen der Instandhaltung zu vermitteln. Beispielsweise organisiert das FVI einen jährlichen Instandhaltungskongress sowie regionale Netzwerktreffen, auf denen neueste Technologien und Best Practices präsentiert werden.
Stellt praxisorientierte Hilfsmittel bereit: Über das FVI erhalten Mitglieder Zugriff auf Richtlinien- und Normensammlungen, ein umfangreiches Glossar wichtiger Instandhaltungsbegriffe sowie auf Publikationen und Forschungsprojekte rund um die Maintenance. Diese Ressourcen unterstützen FM-Teams bei technischen Fragestellungen und der Einordnung gesetzlicher Vorgaben im Instandhaltungsalltag.
Bietet ein weites Netzwerk und Benchmarking: Im FVI kommen Instandhaltungsprofis aus unterschiedlichsten Branchen zusammen. Der Austausch mit Peers – etwa in den FVI-Arbeitsgruppen oder bei gemeinsamen Projekten – ermöglicht es, Kennzahlen und Methoden branchenübergreifend zu vergleichen und von den Erfahrungen anderer zu profitieren. Gleichzeitig arbeitet das FVI eng mit Hochschulen und Verbänden (national wie international) zusammen, sodass FM-Abteilungen Zugang zu neuesten Forschungserkenntnissen erhalten.
Offizieller Weblink: Forum Vision Instandhaltung (FVI) – https://www.ipih.de
VAIS – Verband für Anlagentechnik und IndustrieService
Zweck der Organisation: Der VAIS e.V. entstand 2020 aus dem Zusammenschluss mehrerer Branchenverbände und ist heute der zentrale Fach- und Wirtschaftsverband der Industrieservice- und Anlagenbaubranche in Deutschland. Sein Auftrag ist die Förderung und Vertretung der fachlichen sowie wirtschaftlichen Interessen der Mitgliedsunternehmen. Die überwiegend mittelständisch geprägten Mitgliedsfirmen erbringen technische Dienstleistungen für Industrieanlagen – von Montage, Wartung und Instandhaltung über industrielle Reinigung bis zum Facility Service in Produktionsbetrieben – und tragen wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und ihrer Standorte bei. Der VAIS fördert den Erfahrungsaustausch unter seinen Mitgliedern, initiiert Netzwerke und arbeitet aktiv daran, das Image der Industrieservice-Branche in Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit zu verbessern. Durch die Bündelung von Anlagenbau und Industriedienstleistung in einem Verband bildet der VAIS einen schlagkräftigen Ansprechpartner für alle Belange rund um den Lebenszyklus industrieller Anlagen.
Rolle im industriellen Facility Management:
FM-Abteilungen in Industrieunternehmen profitieren unmittelbar von den Aktivitäten des VAIS. Der Verband definiert Standards und Best Practices für den Bau und Betrieb von technischen Anlagen – etwa in Form von ehemaligen FDBR-Merkblättern, die nun vom VAIS weitergepflegt werden. Zudem erfasst und analysiert der VAIS Branchendaten (z. B. regelmäßiger Branchenmonitor Industrieservice) und ermöglicht so Benchmarking hinsichtlich Kosten, Produktivität und Innovationsgrad im technischen Facility Management. Durch seine Präsenz in politischen Diskussionen – beispielsweise zur Energie- und Industriepolitik – sorgt der VAIS dafür, dass die Interessen der Anlagenbetreiber und -betreuer gehört werden und sich in einer verbesserten Infrastruktur und Regulierung widerspiegeln.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Unterhält eine VAIS-Akademie für praxisnahe Weiterbildung. Dort werden Schulungen angeboten, die speziell auf die Bedürfnisse von Industrieservice-Fachkräften zugeschnitten sind – etwa Seminare zu Anlagensicherheit, Projektmanagement im Wartungsbereich oder Zertifikatslehrgänge für Servicetechniker.
Stellt vielfältige Arbeitshilfen und Publikationen bereit: Der VAIS veröffentlicht Fachpublikationen, Merkblätter und Handlungsempfehlungen zu Themen wie Arbeitssicherheit, Digitalisierung in der Instandhaltung oder klimaneutrale Prozesswärme. Solche Unterlagen dienen FM-Verantwortlichen als Orientierung für technische Verfahren und rechtliche Einordnungen im Anlagenbetrieb.
Vernetzt die Branche und fördert Benchmarking: Gemeinsam mit Partnern erstellt der VAIS beispielsweise ein jährliches Ranking der Top-20-Industriedienstleister, was einen Branchenüberblick für FM-Abteilungen ermöglicht. Über Kongresse (IndustrieService im Dialog) und Arbeitsgruppen knüpfen Facility Manager Kontakte zu Serviceanbietern, tauschen KPI aus und lernen von Best Practices anderer Anlagenbetreiber – ein wertvoller Nutzen für kontinuierliche Verbesserungen im eigenen Betrieb.
Offizieller Weblink: VAIS – Verband für Anlagentechnik und IndustrieService – https://www.vais.de
BHE – Bundesverband Sicherheitstechnik
Zweck der Organisation: Der BHE e.V. (Bundesverband Sicherheitstechnik) ist der deutsche Fachverband für Unternehmen, die Produkte und Systeme der Sicherheits- und Alarmtechnik entwickeln, herstellen, planen oder installieren. Mit über 1.100 Mitgliedsunternehmen – darunter 78 % Errichter, 20 % Hersteller und 2 % Planer – deckt der BHE das komplette Spektrum der elektronischen und mechanischen Sicherungstechnik ab. Dazu zählen u. a. Einbruchmeldeanlagen, Brandmelde- und Evakuierungssysteme, Videoüberwachung, Zutrittskontroll- und Perimeter-Sicherung, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, Sicherheitsbeleuchtung sowie IT-gestützte Sicherheitslösungen. Als Kommunikations- und Informationsplattform dieser Branche fördert der BHE den Austausch zwischen Herstellern, Dienstleistern, Behörden und Anwendern. Gleichzeitig setzt sich der Verband für hohe Qualitätsmaßstäbe ein – etwa durch die Zertifizierung von Fachfirmen – und bringt sich in Normungsprozesse und Regelwerksarbeit ein, um die Sicherheitstechnik kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Rolle im industriellen Facility Management:
In Industriebetrieben sind Brand- und Objektschutz, Zugangskontrolle und Notfallsysteme wesentliche FM-Aufgaben. Hier fungiert der BHE als Qualitätssicherer und Berater: Er vergibt z. B. seit 1984 das BHE-Zertifikat an Errichterfirmen, das bestätigt, dass Anlagen nach geltenden Normen geplant, installiert und instand gehalten werden. Für Facility Manager bedeutet dies Zugriff auf ein Verzeichnis verlässlicher, geprüfter Sicherheitsfachfirmen. Zudem erarbeitet der BHE technische Richtlinien und Informationspapiere zu Sicherungssystemen, die FM-Abteilungen Orientierung bei der Auswahl und dem Betrieb von Sicherheitstechnik geben. Durch seine Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr stellt der Verband sicher, dass Betreiber industrieller Liegenschaften über aktuelle Bedrohungslagen (z. B. Einbruchtrends) informiert sind und präventiv reagieren können.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Organisiert umfangreiche Weiterbildungsangebote: Pro Jahr führt der BHE etwa 70 Seminare, Fachtagungen und Webinare durch – zu Themen von Normenänderungen über neue Alarmanlagen-Technologien bis zur regelmäßigen „Sicherheitsunterweisung“. Ergänzend betreibt der Verband eine eigene E-Learning-Plattform für orts- und zeitunabhängiges Training. So können sich Sicherheits- und FM-Verantwortliche kontinuierlich fortbilden.
Bietet technische Leitlinien und Beratung: In zahlreichen Fachausschüssen erarbeiten Experten im BHE aktuelle Lösungen und erstellen Informationsschriften. Der Verband stellt seinen Mitgliedern Fachliteratur, Betriebshandbücher und Symbole zur Verfügung und unterstützt mit kaufmännischen und technischen Auskünften. Zusätzlich hilft eine verbandseigene Qualitätsmanagement-Tochter Unternehmen beim Aufbau von QM-Systemen (z. B. ISO 9001) – ein Service, von dem auch interne FM-Abteilungen profitieren, die Sicherheitsprozesse zertifizieren lassen wollen.
Fördert ein starkes Netzwerk & Lobby: Der BHE pflegt enge Kontakte zu Behörden, Versicherern (VdS), Verbänden und organisiert Aufklärungskampagnen (etwa „Nicht bei mir!“ gegen Einbruchdiebstahl). In den Fachausschüssen werden im Dialog mit Polizei und Feuerwehr Branchenthemen diskutiert und Normen vorbereitet. FM-Leiter gewinnen dadurch Zugang zu einem Expertennetzwerk, können sich über neueste Sicherheitsstandards austauschen und gemeinsam mit Herstellern und Behörden an Verbesserungen arbeiten.
Offizieller Weblink: BHE – Bundesverband Sicherheitstechnik – https://www.bhe.de
bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz
Zweck der Organisation: Der bvfa e.V. (Bundesverband Technischer Brandschutz) vereint die deutschen Hersteller und Fachfirmen des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes. Mitglieder sind sowohl Produzenten von Feuerlöschgeräten und -anlagen als auch spezialisierte Errichterbetriebe, die diese Produkte installieren und warten. Der 1972 gegründete Verband verfolgt das zentrale Ziel, den Systemgedanken des technischen Brandschutzes in Deutschland voranzubringen – also ein ganzheitliches Zusammenwirken aller Brandschutzkomponenten –, um Personen, Sachwerte und Umwelt bestmöglich zu schützen. In den F&E-Abteilungen der Mitgliedsfirmen wird kontinuierlich an der Optimierung bestehender sowie an der Entwicklung neuer Löschtechniken gearbeitet. Der bvfa fördert diese Innovationen und arbeitet eng mit Behörden, Gesetzgeber, Normungsinstituten, Sachversicherern und Berufsgenossenschaften zusammen, um effiziente Lösungen zu erzielen. Ergebnisse und Erkenntnisse aus dieser Zusammenarbeit bereitet der Verband für die Branche auf und stellt sie seinen Mitgliedern als aktuelle Informationen und Richtlinien zur Verfügung.
Rolle im industriellen Facility Management:
Brandschutz ist ein essenzieller Bestandteil des FM – insbesondere in industriellen Anlagen mit erhöhtem Gefahrenpotenzial. Der bvfa übernimmt dabei die Rolle des Kompetenzzentrums: Er definiert mit seinen Fachgruppen (für Feuerlöschgeräte, Löschmittel, Löschanlagen etc.) die technischen Anforderungen an moderne Löschsysteme und stellt sicher, dass diese ständig an neue Risiken und Technologien angepasst werden. Für FM-Abteilungen bedeutet das Zugang zu gebündeltem Expertenwissen im Brandschutz. Durch die Mitwirkung des bvfa an Normung (DIN, CEN, ISO) und Richtlinien (VdS, DGUV) fließen die praktischen Erfahrungen aus Industriebetrieben direkt in Regelwerke ein. Damit prägt der Verband die State of the Art-Standards für Brandsicherheit, an denen sich Betreiber von Industrieanlagen orientieren können.
Unterstützung für FM-Abteilungen:
Führt Schulungen und Fachseminare durch, oft in Kooperation mit Fachmessen und Behörden. Beispielsweise veranstaltet der bvfa jährlich das Kompaktseminar Brandschutzdirekt Löschtechnik während der FeuerTrutz-Messe. Zudem veröffentlicht der Verband die Reihe BrandschutzKompakt mit praxisnahen Tipps (etwa „Brandschutz ist Umweltschutz“ in Ausgabe 65), sodass sich FM-Verantwortliche fortlaufend weiterbilden und aktuelle Entwicklungen (z. B. neue Löschmethoden, gesetzliche Änderungen) im Blick behalten können.
Erstellt technische Leitfäden und Richtlinien im Schulterschluss mit Experten: Ob Wandhydranten, Sprinkleranlagen oder Funkenlöschanlagen – für all diese Bereiche erarbeitet der bvfa in seinen Fachgruppen Empfehlungen und Arbeitshilfen. Durch die Zusammenarbeit mit Normungsinstituten, Versicherern und Berufsgenossenschaften fließen rechtliche Anforderungen direkt in diese Unterlagen ein. FM-Abteilungen erhalten so verlässliche Handreichungen für die Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen im Betrieb.
Bietet Netzwerk und Benchmarking im Brandschutz: Der bvfa ermöglicht einen engen Austausch zwischen Herstellern, Errichtern und Anwendern von Löschtechnik. Über Branchenstatistiken zeigt er z. B. die Wirksamkeit von Löschanlagen auf – laut bvfa-Löschanlagenstatistik 2023 konnten 98,4 % aller Brandausbrüche durch automatische Anlagen erfolgreich gelöscht werden. Solche Kennzahlen helfen FM-Managern bei der Bewertung der eigenen Brandschutzkonzepte. Mit Auszeichnungen wie dem Sprinkler Protected Gütesiegel fördert der Verband außerdem Best Practices, die als Referenz für industrieellen Brandschutz dienen.
Offizieller Weblink: bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz – https://www.bvfa.de